Violine

Die Violine (Geige, Abk.: Vl.) ist ein Streichinstrument aus verschiedenen Hölzern (oder neuerdings auch aus Verbundwerkstoffen wie kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff). Ihre vier Saiten (g - d1 - a1 - e2) werden mit einem Bogen gestrichen. In der Tradition der klassischen europäischen Musik spielt die Violine eine wichtige Rolle – viele große Komponisten haben ihr bedeutende Teile ihres Schaffens gewidmet. Violinen werden von Geigenbauern hergestellt.

Die Saiten

Die vier Saiten bestehen aus mit Silber- oder Aluminiumdraht umsponnenem Naturdarm, Kunststoff oder Stahldraht. Die höchste Saite (Chanterelle) ist die E-Saite und besteht meistens aus Stahldraht. Darmsaiten reagieren stärker auf Temperatur- und Feuchtigkeitsunterschiede, sie werden hauptsächlich in der historischen Aufführungspraxis verwendet. Die Saiten heißen g - d1 - a1 - e2, sind also im Quintabstand gestimmt.

Der Bogen

Der Bogen besteht häufig aus dem Rotholz Pernambuk (Fernambuk). Gutes Pernambuk ist gerade gewachsen und die Fasern verlaufen parallel, die Bogenstange kann besonders dünn gearbeitet werden und weist eine ideale Elastizität auf. Das Holz eignet sich somit besonders für qualitativ hochwertige Bögen. Da das Vorkommen der Holzart begrenzt ist, haben Fernambukbögen einen entsprechen hohen Preis. Einfachere Schülerbögen sind meist aus Brasilholz gefertigt. Heute werden, auch von Berufsgeigern, zunehmend Bögen aus Kohlefaser (Karbonfiber) verwendet.

 

Am unteren Ende des Bogens befindet sich der sogenannte Frosch aus Ebenholz, meist verziert mit einer runden Perlmutt-Einlage. Zwischen Frosch und Bogenspitze (Köpfchen) sind die Bogenhaare eingespannt. Dies sind ca. 180 bis 250 Haare vom Hengstschweif  bestimmter Pferderassen. Durch das Drehen einer Schraube (Beinchen) wird der Bogen in Spannung versetzt (die Spannung muss nach dem Spiel jeweils wieder gelöst werden).

 

Die Haare verfügen über feine Widerhaken, welche die Saiten beim Darüberstreichen in Schwingung bringen. Dafür müssen die Haare aber zuvor mit Kolophonium (natürliches Balsamharz) präpariert werden. Das erreicht man durch mehrfaches Streichen des Bogens über einen Kolophonium-Block.

 

Geigenbögen haben ein Gewicht von 58–62 g. Wichtig ist dabei die Gewichtsverteilung: Der Schwerpunkt sollte 24–25 cm vom Stangenanfang entfernt liegen (ohne Beinchen gemessen)

 

 

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